Sie hasten durch die Terminals, diese Aeronauten des 21. Jahrhunderts. Hoodie, Noise-Cancelling-Kopfhörer, Blick auf das Gate. Menschen in Bewegung, und doch ständig am Warten. Aufs Boarding. Auf den Start. Auf das Ankommen – irgendwo, irgendwann.
Flughäfen sind die neuen Zwischenräume. Architektonisch klar, emotional diffus. Hier riecht es nach Desinfektionsmittel, Kaffee, Fernweh. Hier verliert sich Zeit zwischen Steckdosen und Gatewechseln. Flugnummern leuchten wie digitale Mantras auf Bildschirmen, während irgendwo ein Kind schreit und jemand zum letzten Aufruf sprintet. Und irgendwo zwischen dem Boarding-Aufruf und der Durchsage zur Verspätung murmelt leise das schlechte Gewissen. Denn die Flugscham fliegt mit. Ein Wort mit weltweiter Reichweite, aber kaum messbarer Wirkung.
Im Flug: Schweigen über den Wolken. Körper sind angeschnallt, Gedanken losgelöst. WLAN vielleicht, aber kein echtes Hier. Zwischen zwei Ländern schwebt der Mensch als Datenpaket. Noch nicht da, aber längst weit weg.
Und doch: Etwas zieht uns immer wieder dorthin zurück. Vielleicht ist es die Illusion von Bewegung – als würde jeder Flug auch innerlich etwas verlagern. Oder das Versprechen, dass woanders alles anders sein könnte.
Die Aeronauten sind Kinder der Gegenwart. Immer unterwegs, nie ganz angekommen. Ihre Heimat: das Boarding Gate. Ihre Konstante: der Wechsel.

Cockpit

Brücken

Warten

Eilen

Terminal

Calden

Boarding

Einstieg

Startbahn West



Taxiway

Im Flug

In the mood

Am Ziel

Landeanflug

Endanflug